Rezepte – der Einstieg in die Rohfütterung für Anfänger & Fortgeschrittene

Die nachfolgenden Rezepte wurden von der Urheberin der ersten Version der Savannahcat-Seite Katzenernährung, Margitta Graeve, entwickelt. Sie haben sich als hervorragend geeignet herausgestellt und sind ideal für Anfänger, die mit Ihrer Katze den Einstieg in die Rohfütterung wagen möchten.
Die vier Basisrezepte mit einem Grundrezept, einem erweiterten Grundrezept, einem Rezept mit Knochen und einem Rezept mit ganzem Huhn wurden bereits vor über 30 Jahren erstmalig von Frau Graeve entwickelt, sind aber auch in der modernen Katzenernährung mit Stand 2020 noch immer hervorragend für die gesunde ausgewogene Ernährung von Katzen geeignet.
Die Rezepte verdeutlichen, aus welchen Bestandteilen sich eine ausgewogene Katzenmahlzeit zusammensetzen sollte und können variabel durch weitere gesunde Zutaten ergänzt werden. Es ist sogar gewünscht, die Rezepte abzuändern und diese nur als Leitfaden durch die Katzenernährung anzusehen.

BARF Rezepte Rohfütterung

Sorgen Sie für Abwechslung in der Ernährung Ihrer Katze

Sie selber kennen Ihre Katze am besten, daher sollten Sie natürlich auch die Vorlieben Ihrer Katze bei der Zubereitung der Mahlzeiten berücksichtigen. Vermeiden Sie einen eintönigen Speiseplan und wechseln Sie die Rezepte immer wieder ab, damit die Katze das Futter letztlich nicht beginnt gelangweilt abzulehnen oder weniger zu fressen. Sie sollten auch bedenken, dass die Rezepte an die Bedürfnisse von einer gesunden Katze angepasst worden sind. Eine kranke Katze hat andere Nahrungsansprüche, als eine gesunde Katze und muss mit einem speziellen Speiseplan versorgt werden. Die Rohfütterung ist zum Teil auch Übungssache und mit der Zeit werden Sie Ihre eigene Routine entwickeln, um Ihrer Katze abwechslungsreiche und schmackhafte Mahlzeiten anbieten zu können.

Tipp von Margitta Graeve: beim Befolgen der drei Rezepte ist es sehr wichtig, zu verstehen, wieso die verschiedenen Bestandteile verwendet werden. Man sollte den Rezepten nicht einfach blind folgen, sondern sich mit dieser Thematik ausreichend auseinandergesetzt haben.

Wir empfehlen Ihnen, sich vor dem ausprobieren der Rezepte mit den Kapiteln Nährstoffe, Rohfütterung und Zubereitung zu beschäftigen, um wichtige Hinweise Informationen zu erhalten.

Grundrezept 1 – einfaches Rezept für den Start

Fleisch

1000 g Muskelfleisch (abwechselnd Fleischsorten unterschiedlicher Fettgehalte)

Fett

1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1-2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 1-2 TL Weizenkleie (optional, wenn am gleichen Tag Fertigfutter gegeben wird)

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1 TL (5 g) Kitty Bloom Kalac M34 oder 1 TL (5 g) Eierschalenpulver oder 3 TL (5 g) Calciumcarbonat oder 4 TL (9 g) Calciumcitrat
1 TL (5 g) unraffiniertes Natursalz
2 TL (5 g) Kitty Bloom VM900+3 oder 1 Capalette Centrum A-Z
1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze

Wasser 100 ml

Zubereitung:

1. Wasser mit Salz, Calcium, Vitaminen und ggf. Lachsöl mischen

2. Fleisch klein schneiden oder am Fleischwolf verarbeiten, Gemüse zerkleinern und Weizenkleie einweichen

3. Alle Zutaten gut vermischen und im Kühlschrank kaltstellen.

Hinweis: Falls Sie eine größere Menge Futter vorbereiten und einfrieren wollen, sollte das Fleisch und Salz + Calcium portioniert eingefroren werden. Das Gemüse bitte separat einfrieren und die Zusätze erst kurz vor dem Servieren mit Gemüse und Fleisch vermengen.

Grundrezept 2 – das erweiterte Grundrezept

Fleisch

900 g Muskelfleisch + 100 g Innereien, der Anteil Herz kann auch höher sein, Leber nicht mehr als 3 – 5 % des Gesamtfutteranteils, ab und zu Mägen, Nieren, Lunge etc.

Fett

Fett/Öl, je nach Fettgehalt des Fleisches, oder 1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1 – 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 – 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

Calciumzusatz
1 TL (5 g) unraffiniertes Natursalz
1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze
Multivitamin-Spurenelementzusatz (mit hohem Vitamin-A-Gehalt nur halbe Dosierung), öfter mal nur Vitamin-B-Komplex oder Nährhefe verwenden, ab und zu Seealgenpulver
200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Wasser 100 ml

Zubereitung:

1. Wasser mit allen Zusätzen mischen
2. Gemüse und Fleisch zerkleinern, gut vermischen und kühl stellen.

Hinweis: Falls Sie aufgetautes Fleisch verwenden, sollten das Gemüse und alle anderen Zusätze erst kurz vor dem Servieren mit dem Fleisch frisch vermischt werden.

Rezept mit Knochen „für Fortgeschrittene“

Hinweis: Wenn Knochen verwendet werden, wird kein Calciumzusatz benötigt und der Salzanteil reduziert!
Fleisch, Mineralien

350 g Hühnerklein und/oder Hälse, Flügel
650 g Fleisch, ggf. mit einem Anteil Innereien
Fett/Öl, je nach Fettgehalt des Fleisches oder 1 Mal pro Woche fetten Fisch oder 1 – 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 – 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1/2 TL (2,5 g) Natursalz
1000 mg Taurin kg/Futter oder 150 – 200 mg pro Tag/Katze
Multivitaminzusatz (mit Gehalt an Spurenelementen nur halbe Dosierung), öfter mal nur Vitamin-B-Komplex oder Nährhefe verwenden, ab und zu Seealgenpulver
200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Wasser 100 ml

Hilfsmittel: Fleischwolf, Geflügelschere + Fleischeraxt

Zubereitung:

1. Knochen und Fleisch durch den Fleischwolf drehen
2. Gemüse waschen und zerkleinern
3. Zusätze mit Wasser mischen
4. Alle Zutaten miteinander vermischen und im Kühlschrank aufbewahren.

Hinweis: Falls das Futter eingefroren werden soll, sollten das Gemüse portioniert eingefroren und die Zusätze erst kurz vor der Fütterung frisch zuzugeben werden. Fleisch und Teile mit Knochen können öfter in größeren Stücken gefüttert werden.

Rezept mit ganzem Huhn (ausgenommen)

Hinweis: dieses Rezept kann auch mit Kaninchen oder nicht ausgenommenen Tieren, inklusive Blut zubereitet werden. Hierfür dann 750 g Huhn/Kaninchen und 250 g zusätzliches Fleisch nehmen, Salz entsprechend reduzieren, Gemüse ist optional.
Fleisch/Mineralien

500 g Huhn, ausgenommen, mit Herz und Leber, ohne Kopf, Füße, Blut, wie man es üblicherweise im Geschäft kauft
500 g zusätzliches Fleisch, je nach Fleischanteil des obigen Tieres, mit einem kleinen Anteil Innereien

Fett

1 Mal pro Woche fetter Fisch oder 1 – 2 Kapseln Lachsöl

Fasern/Ballaststoffe

50 g Gemüse oder 30 g Sprossen oder 30 g Samen oder 1 – 2 TL Weizenkleie

Mineralien/Spurenelemente/Vitamine/Taurin

1/2 TL (2,5 g) unraffiniertes Natursalz
1000 mg Taurin kg/Futter oder 150-200 mg pro Tag/Katze
Vitamin-B-Komplex, Hefeflocken und Multivitaminpräparat im Wechsel, ab und zu ein Präparat mit Spurenelementen oder Seealgenpulver
200 IE Vitamin E pro kg Futter oder 30 IE pro Tag/Katze oder 200 IE pro Woche/Katze, falls im Vitaminzusatz oder Lachsöl nicht enthalten

Hilfsmittel: Fleischwolf + Fleischeraxt

Zubereitung:

1. Huhn waschen und in 2-3 cm kleine Stücke hacken. Anschließend durch den Fleischwolf drehen. Mit dem Salz mischen und portionsweise abpacken und einfrieren.
2. Das zusätzliche Fleisch entweder mitwolfen oder extra in Stücken zum Kauen geben.
3. Zerkleinertes Gemüse mischen und in Tagesportionen einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelbehältern.
4. Vor der Fütterung Huhnmischung und Gemüse auftauen, alles mit etwas warmem Wasser und Zusätzen vermischen und servieren.

Futterumstellung – so gewöhnen Sie Ihre Katze an neues Futter

Viele Anfänger stellen fest, dass es gar nicht so einfach ist, die eigene Katze ein neues Futter zu gewöhnen. Katzen sind Gewohnheitstiere, die nicht immer neugierig und interessiert auf Neues reagieren. Es funktioniert leider nicht, der Katze einfach nur ein paar Stücke Fleisch anzubieten, da die Katze vermutlich lieber ganz aufhört zu fressen und hungert, anstatt sich auf das neue Futter einzulassen. Dies liegt zum einen daran, dass Fertigfutter einen intensiveren Geschmack hat und auch intensiver riecht als rohes Fleisch. Wer seine Katze künftig mit Rohkost ernähren möchte, muss also eine Menge Ausdauer, Konsequenz und Geduld mitbringen, da es oft Wochen oder Monate dauern kann, bis die Katze die neue Kost annimmt.
Erfahrungsgemäß lässt sich feststellen, dass so gut wie jede Katze mit der Zeit ein neues Futter gewöhnt werden kann. Die Futterumstellung ist aber auch Sache des Katzenbesitzers. Sie müssen sich mit der Materie gut auskennen und auch wirklich bereit dazu sein, Ihre Katze konsequent mit roher Nahrung zu versorgen. Da die Rohfütterung viel Zeit in Anspruch nimmt und mit viel Organisation und Planung zusammenhängt, müssen Sie sich vorab darüber klar werden, ob Sie diese Zeit aufbringen können und in der Lage sind, der Katze täglich frische Mahlzeiten zu zubereiten.

Welche Katzen nehmen rohes Futter besser an?

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass junge Katzen, die noch nicht auf ein spezielles Futter geprägt sind einfacher Rosefutter annehmen, als ältere Tiere, die möglicherweise ihr Leben lang dasselbe Futter bekommen haben oder Trockenfutter bekommen haben, welches den Tag über in einem Napf zur freien Verfügung stand und nicht in einzelne Mahlzeiten zugeteilt wurde.
Vielseitig ernährt haben und dieser zum einen aus und Futter angeboten haben und die Katze sich parallel dazu eigene Beute im Freigang gefangen hat, besteht die Chance, dass das Tier die Rohkost gut annehmen wird und nicht lange benötigt, um sich umzustellen. Versuchen Sie nach und nach, der Katze immer wieder Fleisch zu verfüttern und variieren Sie die Fleischsorte mit der Zeit.
Übrigens: zu Beginn der Futterumstellung sollten Sie darauf verzichten, fleischhaltige Knochenteile wie Innereien, Hühnerhälse, Hühnerbeine oder Flügel zu verfüttern, da diese erfahrungsgemäß weniger gut angenommen werden als rohes Fleisch.

5 Tipps für eine gelungene Futterumstellung

1. Aus gesundheitlichen Gründen sollten Sie ihre Katze nicht länger als 12 Stunden am Stück hungern lassen, da vor allem bei übergewichtigen und älteren Tieren gesundheitliche Probleme wie eine Fettleber auftreten können, wenn die Nahrung zu lange entzogen wird.

2. Der Magen, die Verdauung und der Stoffwechsel der Katze müssen sich erst einmal an die Umstellung des Futters gewinnen, deswegen diese bei Katzen über einem Jahr langsam erfolgen muss. Zusätzlich sollten sie Verdauungsprobleme vorbeugen, indem Sie Ihrer Katze ein Darmfloramittel während der Futterumstellung verabreichen.

3. Katzen, die weniger als 1 jahr alt sind, können schnell an Rohfutter gewöhnt werden. Verzichten Sie aber darauf, die Katze kurz nach ihrem Einzug bei Ihnen direkt an ein neues Futter gewöhnen zu wollen, da der Umzug bereits Stress für das Tier bedeutet. Die junge Katze sollte in den ersten Tagen bei Ihnen daher das Futter erhalten, dass sie zuvor beim Züchter bekommen hat. Anschließend kann das Tier an die Rohfütterung gewöhnt werden. Richten Sie sich dabei jedoch auch an das Tempo der Katze.

4. Um eine gewisse Routine einzuführen, sollten Sie Ihre Katze an regelmäßige Fütterzeiten gewöhnen und diese konsequent einhalten, ohne die Katze zwischendurch zu füttern. Am besten planen Sie 3-4 feste Mahlzeiten pro Tag ein, wovon eine Mahlzeit nach Bedarf ausgelassen werden kann. Nach 30 Minuten sollten Sie Futterreste aus dem Zimmer entfernen und im Kühlschrank für die nächste Mahlzeit kaltstellen.

5. Achten Sie gut darauf, dass die Katze auf jeden Fall ausreichend Nahrung zu sich nimmt. Pro Kilogramm Körpergewicht sind das mindestens 25 g Futter, die bei mindestens zwei Mahlzeiten täglich verzehrt werden sollten. Wenn die Katze das Futter verweigert, sollten Sie die Geschwindigkeit der Futterumstellung der Katze anpassen und sich so schnell nicht entmutigen lassen, das dauern kann, bis das Tier sich umgewöhnt hat. Sie sollten sich auch nicht dazu verleiten lassen, der Katze ihr bekanntes Fertigfutter zu servieren, in der Hoffnung, dass Ihr Tier so mehr frisst. Dies macht Ihre Erfolge zunichte und Sie müssen wieder von vorne beginnen.

Katze vom Trockenfutter auf Rohfutter umgewöhnen – so geht’s:

Während rohes Futter einen Wassergehalt von circa 70 % aufweist, besitzt Trockenfutter nur einen Anteil von 8-10 % Feuchtigkeit, wodurch das Futter im Geschmack sehr viel intensiver ist. Dies ist der Grund dafür, wieso viele Katzen ihr Trockenfutter bevorzugen und sich weigern, anderes Futter anzurühren. Eine Katze, die ihr Leben lang mit Trockenfutter versorgt worden ist, wird sich also anfangs schwertun, rohes Futter zu akzeptieren.

Katzen, die überwiegend Trockenfutter bekommen haben, sind es oft gewöhnt, dieses den gesamten Tag über vorzufinden. Im Rahmen der Rohfütterung müssen feste Mahlzeiten eingeplant werden. Ein Füttern außer dieser Mahlzeiten findet nicht statt. An diese Tatsache muss sich die Katze daher ebenso erst einmal gewöhnen, wie an die erhöhte Feuchtigkeit im Futter. Katzen, die Trockenfutter gewöhnt sind, sind erfahrungsgemäß oft nie richtig satt und nie richtig hungrig, da sie über Tag verteilt kleine Mengen Futter zu sich nehmen und das Trockenfutter anderem Futter vorziehen, wenn sie die Wahl haben.

Zunächst sollten Sie beginnen, das Trockenfutter zu festen Urzeiten in 3-4 Mahlzeiten einzuteilen. Außerhalb dieser Zeiten sollten Sie kein Futter anbieten. In der Theorie ist es nicht ratsam, der Katze größere Menge an Trockenfutter zu Verfügung zu stellen, da zeitweise die Gefahr der Austrocknung von innen heraus entstehen kann, da das Futter nicht genug Feuchtigkeit aufweist und Katzen von Natur aus kein Durstgefühl verspüren. Katzen, die nicht ganz gesund sind, sollten auf diese Art nicht an Rosefutter gewöhnt werden und sie sollten diese Phase der Futterumstellung nur für kurze Zeit praktizieren. Das Futter sollte während der Mahlzeiten für 1 Stunde angeboten und danach entfernt werden. Diesen Zeitraum sollten Sie nun nach und nach verkürzen, bis die Katze in der Lage ist, die angebotene Mahlzeit in 15 Minuten oder weniger zu verspeisen. Über gewichtige Katzen können kleinere Portionen bekommen, was zusätzlich den Appetit der Katze fördert. Die Portion sollte jedoch nur um etwa 10-20 % kleiner ausfallen.

Wenn die Katze sich an die festen Urzeiten gewöhnt hat, kann das Futter nach und nach angefeuchteth werden. Da viele Katzen durch weicht ist Trockenfutter ablehnen, muss man hier viel Geduld an den Tag legen und möglicherweise erst mit drei Tropfen Wasser beginnen. Die Feuchtigkeitsmenge sollte täglich erhöht werden, bis das ganze Trockenfutter durchfeuchtet ist. Bedenken Sie, dass eingeweichtes Trockenfutter schnell verdirbt und daher nicht zu lange stehen darf.

Wenn die Katze das eingeweichte Trockenfutter nach wie vor ablehnt, kann dieses alternativ klein gemahlen werden und zunächst trocken verfüttert werden. Wenn dieses Futter angenommen wird, kann wieder damit begonnen werden, das Futter mit wenigen Tröpfchen Wasser anzufeuchten. Alternativ kann ein wenig Dosenfutter oder Frischfleisch unter das Trockenfutter gemengt werden. Umso besser die Katze das eingeweichte Trockenfutter annimmt, umso schneller kann damit begonnen werden, nach und nach Dosenfutter in kleinen Mengen oder kleine Fleischstücke mit dem angeforderten Trockenfutter zu reichen. Die Umstellung bis zu diesem Punkt gelungen ist, Kann auf gewöhnliches Rohfutter umgestiegen werden. Ist Ihre Katze noch nicht soweit, können Sie den Anteil des Trockenfutters nach und nach durch nasses Dosenfutter ersetzen, bis dieses schließlich pur von Ihrer Katze verzehrt wird.

Eine weitere Möglichkeit ist es, dass geliebte Trockenfutter mit etwas Dosenfutter und Rohkost zu vermischen. Lehnt die Katze diese Nahrung ab, kann als Alternative ein Trockenfutter angeboten werden, welches die Katze nicht mag. Dies hat den Effekt, dass die Katze das gemischte Futter mit Rohkostanteil bevorzugt, da ein positives Geschmackserlebnis durch den Anteil des geliebten Trockenfutters hervorgerufen wird.

Katze vom Dosenfutter auf Rohkost umgewöhnen – so gelingt die Umstellung

Wenn ihre Katze bisher Dosenfutter gewöhnt war, können Sie nach und nach kleine Mengen stark zerkleinert es Fleisch unter das Dosenfutter mischen. Sie müssen jedoch die Menge gut abschätzen und ihre Katze sorgsam beobachten, damit das Futter aufgrund der enthaltenen Fleischmenge nicht abgelehnt wird. Wenn die Katze das Futter verweigert, muss die Fleischmenge wieder reduziert werden. Nach und nach kann die Menge Fleisch im Dosenfutter erhöht werden. Lehnt die Katze das Futter im Laufe der Umstellung ab, kann die Mengenerhöhung für 1-2 Tage pausiert und dann langsam wieder versucht werden, die Dosis zu erhöhen.

In dich wie bei der Umgewöhnung von Trockenfutter auf Rohkost kann auch bei Dosenfutter im Falle der Ablehnung zunächst ein Dosenfutter gereicht werden, welches ihre Katze nicht gerne mag. Anschließend können Sie die eigene Futtermischung, bestehend aus Dosenfutter und kleinen Fleischmengen erneut anbieten, welche die Katze in der Regel annehmen wird, da das geliebte Dosenfutter erhalten ist. Huhn, Pute und Kaninchen eignen sich für den Einstieg ideal und werden von den meisten Katzen angenommen. Sollte die Katze das Fleisch nicht mögen, sollten Sie eine andere Sorte ausprobieren, bis Sie den Geschmack Ihrer Katze treffen.

Es hat sich erfahrungsgemäß als sehr hilfreich erwiesen, von Beginn an in der Umstellungsphase kein pures Dosenfutter mehr zu geben, da Katzen schlau genug sind, um eine gemischte Mahlzeit auszulassen, nur um den Hunger dann bei der nächsten „reinen“ Dosenfutterportion zu stillen.

So gewöhnen Sie Ihre Katze an unterschiedliche Fleischsorten & Zusätze

Erst dann, wenn ihre Katze einen gewissen Fleischanteil im Vertrag sind hier, können Sie anfangen, Zusätze wie Salz und Taurin bei zu mischen. Andere Zusätze wie Vitamine, Gemüse und Mineralien können nach und nach anteilig gesteigert werden. Parallel sollte der Fleischanteil ebenfalls immer wieder erhöht werden. Phase werden Sie feststellen, welche Futterzusammenstellung ihre Katze bevorzugt und welche Fleischsorte ihr am besten schmeckt.

Fakt ist, dass Muskelfleisch lieber verzerrt wird als Innereien. Sie können mit einem Zusatz von Hühnerleber beginnen, die sie stark verkleinert unter das Futter mischen. Im nächsten Schritt können Sie dann zum Beispiel Herz untermischen. Auch hier sind die Geschmäcker unterschiedlich und die Katzen reagieren unterschiedlich auf die untergemischten Zusätze. Auch eher fleischige Knochen wie die Hälse und Flügel von Hühnern werden anfangs von vielen Katzen abgelehnt und sollten daher durch den Fleischwolf gedreht und unter das Futter gemischt werden. Die Fleischstücke sollten nach und nach größer werden. Knochenstücke sollten Sie der Katze nicht unbeaufsichtigt überlassen, da aufgepasst werden muss, dass eine ungeübte Katze diese nicht komplett verschluckt, anstatt gründlich zu kauen. Vor allem bei Hälsen und Flügeln von Hühnern muss hierauf geachtet werden. Diese sollten daher vorerst in der Größe geviertelt werden, damit die Katze nach und nach an größere Knochenteile gewöhnt wird.

Im Rahmen der Futterumstellung ist es ebenfalls sehr wichtig, der Katze ausreichend Mineralien und Spurenelemente wie Calcium zuzuführen und sollten daher Knochen oder ein Calciumpräparat immer wieder unter das Futter mischen, bis Sie schließlich komplett auf Rohfutter umgestiegen sind. Bei allen Bemühungen sollten Sie bedenken, dass es immer Katzen als Ausnahme gibt, die niemals dazu bereit sein werden, ganze Beutetiere zu verspeisen. Für die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleisches der Katze ist es übrigens absolut ausreichend, wenn diese immer wieder größere Fleischstücke zerkaut.

Hilfreiche Praxistipps für die Futterumstellung:

1. Nehmen Sie sich Zeit und seien Sie geduldig und kreativ, wenn es darangeht, die Vorlieben und Geschmäcker Ihrer Katze herauszufinden.

2. Futter kann im Wasserbad angewärmt werden, da Katzen körperwarmes Futter kaltem Futter immer vorziehen.

3. Mischen Sie rohes Futter mit dem bevorzugten Dosenfutter Ihrer Katze. Alternativ kann zusätzlich einige Tage vor Beginn der Futterumstellung ein eher ungeliebtes Dosenfutter verfüttert werden, damit die Katze nach einigen Tagen Ihre Futtermischung lieber annimmt.

4. Rohe Fleischstücke können Sie äußerlich leicht anbraten, damit das Fleisch mehr Geschmack enthält, innen aber noch roh ist. Je nach Geschmack der Katze muss das Fleisch anfangs komplett durchgebraten sein und dann nach und nach immer weniger gegart angeboten werden.

5. Alternativ kann das Fleisch (zum Beispiel Huhn) zu Beginn an auch gekocht werden und für mehr Geschmack in etwas warmer Brühe gereicht werden. Nach und nach sollte das Fleisch immer kürzer gekocht werden, bis es schließlich roh von Ihrer Katze verzehrt wird.

6. Damit die Katze das neue Futter besser annimmt, können einige Zusätze genutzt werden, um das Futter geschmacklich noch etwas zu verbessern. Beispiele hierfür sind Produkte, die ihre Katze grundsätzlich gerne mag wie beispielsweise

– Gänseschmalz, Schweineschmalz, Entenschmalz
– Pflanzenöle
– Joghurt, Quark, Sahne
– Hüttenkäse, geriebener Käse, insbesondere Parmesan
– Trockenfutter in Pulverform
– zerbröselte Katzenleckerchen
– Hühnerbrühe, Thunfisch oder anderer Fisch aus der Dose
– Hefeflocken
– Kitty Bloom (mit Käsegeschmack)

7. Fleischstückchen oder gehacktes Fleisch in kleine Bällchen formen und in gemahlenem Trockenfutter für zusätzlichen Geschmack panieren

8. Respektieren Sie, ob Ihre Katzen während der Mahlzeiten gerne Ihre Gesellschaft hätte oder ungestört bleiben möchte. Manche Katzen mögen es nicht, beim fressen beobachtet zu werden, andere wiederum werden gerne gestreichelt, gelobt oder mit der Hand gefüttert.

9. Während Sie das Futter zubereiten können Sie Ihrer Katze immer wieder einen kleinen Happen Fleisch geben, damit diese das Fleisch im Kopf als besonderes Leckerchen abspeichert und so das Futter lieber annimmt.

10. Alternativ können Sie die Katze auch etwas Futter von der Arbeitsplatte oder einem Teller oder sogar dem Hundenapf „klauen“ lassen. Dies hat allerdings den Nachteil, dass Sie sich anschließend wieder Zeit nehmen müssen, um die Katze diese kleinen Raubzüge wieder abzugewöhnen.

Achten Sie immer darauf, möglichst viel Abwechslung in die Wahl der Fleischsorten und Zusätze im Futter zu bringen, damit ihre Katze möglichst viele Futtermittel kennen lernt und sie dadurch die Möglichkeit bekommen, die verschiedenen Mahlzeiten abwechslungsreich, nahrhaft und ausgewogen zu gestalten. Letzten Endes können Sie Ihre Katze nicht zwingen und wenn diese auch nach langer Zeit der Übung verschiedene Zusätze oder eine bestimmte Fleischsorte ablehnt, sollten Sie diese weglassen und künftig durch eine andere Sorte Fleisch oder einen anderen Zusatz ersetzen.

Es ist normal, dass einige Katzen nach der Futterumstellung anfangs mehr Rose Futter zu sich nehmen, als die durchschnittliche Menge es vorsieht. Möglicherweise gleicht die Katze so eine Nährstoffmangel unbewusst aus oder findet Gefallen an dem neuen Futter. Die Menge des verzehrten Futters pendelt sich nach einer Zeit von selbst wieder ein. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Futterumstellung oftmals ein mühsamer und langer Weg werden kann, der von kleinen Erfolgen aber auch Rückschlägen geprägt wird. Ist die Umstellung erst einmal gelungen, wird Ihre Katze es Ihnen auf lange Sicht mit guter Gesundheit, Kondition und Lebensfreude danken.

<< Teil 2: Nährstoffe, Rohfütterung, Zubereitung

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