Die nachfolgenden Ausführungen zum Thema Barf Katzenernährung basieren auf der Ursprungsversion von Frau Margitta Graeve, der Urheberin der Website savannahcat.de und Betreiberin der ersten und ältesten TICA registrierten Savannah-Zucht in Europa.
Nachdem die Nutzungsrechte dieser Webseite nach dem Tod von Margitta Graeve an die jetzige Betreiberin der Webseite, Frau Eva Kahlert, übertragen wurden, haben wir uns dazu entschieden, dem Wunsch von Frau Graeve zu folgen und die Originalfassungen der mühevoll erstellten Texte, die auf über 30 Jahren Berufserfahrung von Frau Graeve basieren, zu erhalten und in unserem Archiv weiterhin zur Verfügung zu stellen. In der Vergangenheit haben diese Texte unzähligen Savannah Fans wertvolles Wissen und Erfahrungswerte vermittelt, welche wir Ihnen auch weiterhin nicht vorenthalten möchten.
Auf dieser Seite finden Sie viele Tipps und Hinweise zur modernen Katzenernährung, wie sie bereits vor über 30 Jahren von Frau Margitta Graeve zur artgerechten Fütterung von Katzen wie auch größeren Hybridkatzen wie Savannah entwickelt, getestet und praktiziert wurde.
Wir haben die BARF Katzenernährung in 3 Abschnitte aufgeteilt.
Teil 1: Die moderne Barf Katzenernährung
Teil 2: Nährstoffe, Rohfütterung, Zubereitung
Teil 3: Rezepte Futterumstellung
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Entdecken, stöbern und lesen!
Katzenernährung – was bedeutet BARF?
Als Margitta Graeve begann, sich mit dem Thema Katzenernährung zu befassen, war die Fütterungsform Barfen noch gänzlich unbekannt. BARF steht für biologisch artgerechtes rohes Futter. Frau Graeve hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Katzen möglichst gesund, naturnah und artgemäß zu ernähren. Die Informationslage war damals jedoch noch recht dürftig, doch heute ist man auf einem fortgeschrittenen Kenntnisstand rund um das Thema barfen. In diesem Artikel finden Sie daran angelehnte Hinweise zu den Nahrungsansprüchen von Katzen, Tipps zur Futterumstellung, Verfütterung von Rohkost, Rezepte für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Informationen über eine allgemein gesunde Katzenernährung. Damals wie heute ist der Katzenbesitzer selbstständig dafür verantwortlich, sich umfangreiches Wissen zur Rohfütterung selber anzueignen, da sowohl dieser als auch der Originaltext keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Welche Vorteile bietet das Barfen?
Erstmalig kam Frau Graeve vor über 30 Jahren mit der Rohfütterung in Kontakt, als sie begann, Rindergulasch und Eintagsküken an ihre Katzen zu verfüttern, wie moderne Züchter es taten. Die Begriffe BARF und barfen entstanden weit danach. Nach und nach fing Frau Graeve an, sich über das Futter ihrer Katzen mehr Gedanken zu machen und sich mit der Frage auseinander zu setzen, welches Futter wirklich artgerecht und für Katzen gesund ist. Diese Frage ist heute aktueller und relevanter denn je. Aus Überzeugung begann Frau Graeve damit, ihre Katzen komplett weg von Fertigfutter zu bringen und auf Rohfutter umzustellen. Eine Entscheidung, die sie nie bereute und bis zuletzt wärmstens empfahl.
Beginnen wir nun mit einer ersten Frage, die zum Nachdenken anregt:
Angenommen Ernährungsexperten würde Ihnen mit künstlichen Geschmacksstoffen und Vitaminen angereicherte Konservenkost als die gesündeste und ausgewogenste Kost empfehlen, würden Sie diese ausschließlich zu sich nehmen, obwohl Sie Zweifel daran hätten?
Trotz der vermeintlich richtigen Empfehlung der Experten hätten wir Zweifel an der gesunden Zusammensetzung der Konservenkost. Nach kürzester Zeit würden wir uns nach frischen Produkten wie Obst und Gemüse sehnen.
Sie haben sicherlich schon erraten, worauf wir hinaus möchten. Die Frage, die sich stellt, ist, wieso so viele Katzenbesitzer ihrer Katze ausschließlich Trockenfutter anbieten, obwohl sie selber frische und abwechslungsreiche Nahrungsmittel der eintönigen Konservenkost vorziehen würden.
Warum unterscheidet sich Fertigfutter so drastisch von der natürlichen Beute der Katzen?
Fakt ist, dass achtgerechtes Futter teurer ist, als das Futter, welches die Industrie produziert. Beutetiere, die Katzen sich in freier Natur eigenständig fangen, sind mit sehr viel mehr Proteinen ausgestattet, als in fertiger Nahrung zu finden sind. Trockenfutter beinhaltet zudem Kohlenhydrate aus Getreide, welche in der artgerechten Katzenernährung keine Rolle spielen, da Katzen diese in freier Wildbahn nicht zu sich nehmen würden. In Laboren wird das produzierte Trockenfutter auf verschiedene Art und Weise getestet, um festzustellen, ob dieses ausreichend Nährstoffe beinhaltet, damit bei der Katze keine Mangelerscheinungen ausgelöst werden. Das Fertigfutter hat demnach niedrigste Qualität und wird dementsprechend günstig angeboten.
Man kann schon sagen, dass ein Großteil der Gelder mehr in Werbung und Verkaufsstrategien investiert wird, als in qualitativ hochwertige Bestandteile für die Produktion von Futter. Hauptsache ist, das Futter riecht annehmbar und sieht entsprechend aus und wird durch geschickt platzierte Werbekampagnen ins richtige Licht gerückt hat, so dass der Katzenbesitzer denkt, er tut seinem geliebten Vierbeiner etwas Gutes, wenn er dieses Futter erwirbt.
Katzen fressen in der Natur alle dasselbe Futter, unabhängig von Alter & Art. Wieso gibt es dann verschiedene Futtersorten zu kaufen?
Ihren Bedarf gleichen Katzen freier Natur durch den verstärkten oder verminderten Verzehr von Beutetieren automatisch selber aus. Mit Fertigfutter ist dieser Ausgleich nicht möglich. Vor allem junge Katzen, säugende Katzenmütter und trächtige Katzen haben spezielle Futteransprüche, denen das Industriefutter nicht gerecht werden kann. Im Alter entstehen somit oft Krankheiten oder die Katzen leiden an Übergewicht. Immer wieder kommen neue Produkte auf den Markt die angeblich genau abgestimmt sind auf das jeweilige Alter der Katze, diese Produkte sollen somit selbst gemachte Probleme der Herstellungsbranche kompensieren, was natürlich nicht gelingen kann.
Warum sind ältere Tiere oft übergewichtig und junge Deckkater oder säugende Katzen oft sehr dünn?
Oft neigen Katzen zu einer vermehrten Aufnahme von Futter, da zwar der Kalorienbedarf durch das Fertigfutter gedeckt wird, die Katze aber nicht mit allen wichtigen Nährstoffen wie natürlichen Vitaminen versorgt wird, was einen Mangel zur Folge hat. Diesen Mangel versucht die Katze unbewusst durch vermehrtes Fressen auszugleichen. Gerade trächtige oder säugende Katzen benötigen viele essenzielle Nährstoffe, die ein Fertigfutter nicht liefern kann. Für viele ist es daher normal mit anzusehen, dass eine Katze während der Aufzucht des Nachwuchses immer dünner wird. Im Rahmen der Rohfütterung kommt es weder zu einem Mangel, noch leiden die Katzen später unter Übergewicht.
Wieso leiden Hauskatzen vermehrt unter Problemen mit Fell, der Verdauung, den Zähnen & Zahnfleisch oder Futterunverträglichkeiten sowie Allergien?
Wichtig ist, dass die aufgenommenen Nahrung der Katze hochwertige Bestandteile, gut verdauliche Proteine, essenzielle Fettsäuren sowie viele Mineralstoffe beinhaltet, damit die Katze lange gesund bleibt, einen festen und muskulösen Körperbau entwickelt, schönes und glänzendes Fell bekommt und auch über ein gesundes Gebiss verfügt. Fertigfutter ist in seiner Zusammensetzung von zu schlechter Qualität, um diesen Ansprüchen und Anforderungen dauerhaft gerecht werden zu können.
Normalerweise ernährt sich eine Katze in der Natur nicht von Getreide und benötigt somit auch keine Kohlenhydrate, um gesund zu bleiben. Industrielles Fertigfutter erhält oft neben Getreide auch verschiedene Fasern oder künstliche Zusätze, die in einem artgerechten Katzenfutter nichts verloren haben. Somit kommt es oft zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergie, wenn Katzen diese Substanzen zu oft zu sich nehmen. Im schlimmsten Falle kann es zu einer entzündlichen Darmerkrankung (IBD/Inflammatory Bowel Disease) kommen, welche Erbrechen und chronischen Durchfall zur Folge hat und sich lebensverkürzend auf die Katze auswirkt. In der Regel wird die Krankheit so behandelt, dass der Tierarzt eine teure Ausschlussdiät oder zusätzliche Kortisonbehandlung verschreibt, der sich die Katze ihr Leben lang unterziehen muss. Diese Behandlung konzentriert sich dabei aber lediglich auf die Bekämpfung der Symptome, anstatt der Ursache genauer auf den Grund zu gehen.
Viele Katzen neigen gerade im Alter zu Problemen mit den Zähnen und dem Zahnfleisch, wofür die Hersteller natürlich entsprechende Produkte bietet, welche ebenfalls die Ursache aber nicht bekämpfen. Im Rahmen der Rohfütterung wird das Gebiss der Katze gefordert und somit gestärkt.
Warum erkranken immer mehr Katzen an der Stoffwechselkrankheit Diabetes, Pankreatitis, Leberstörungen oder Erkrankungen der Harnwege und Nieren?
Wie bereits erwähnt, erhält das industrielle Trockenfutter viel Getreide und andere Inhaltsstoffe, die der Körper der Katze nur schwer verwerten und verdauen kann, was zu erhöhten Bildung von Abfallprodukten führt. Studien zufolge neigen alle Katzen, die mit Trockenfutter ernährt werden, dazu, zu wenig zu trinken, was aber nötig wäre, um die unnatürliche Aufnahme von Getreide zu kompensieren. Im Endeffekt bedeutet das für die betroffene Katze, dass diese immer einen weniger stark konzentrierten Harn ausscheidet, was die Nieren und Harnwege dauerhaft belastet und die Katze zudem stetig leicht dehydriert sein lässt.
Tierärzte werden ständig mit diversen Katzenkrankheiten konfrontiert. Warum empfehlen sie trotzdem Trockenfutter als Teil einer gesunden Katzenernährung?
Tierärzte bauen ihr Wissen auf den Informationen auf, die sie von der Futtermittelindustrie auf Lehrgängen oder aus Broschüren erhalten. Eine spezielle Ausbildung in Sachen Katzenernährung gehört nicht zum Lehrplan. Die Hersteller wiederum begründen ihr Wissen mit eigens durchgeführten Studien und Versuchen. Tierärzte verkaufen selber oft auch Trockenfutter und verdienen somit teilweise ihr Geld an diesen Produkten. Oft haben sie auch nicht die Zeit, sich umfangreich mit der Ernährung der Katzen auseinander zu setzen und empfehlen daher industrielles Fertigfutter, da dieses zu dem allseits als gesund anerkannt wird und auch vermutlich wegen der Werbung in den Medien in ein zu gutes Licht gerückt wird.
Katzen können über 20 Jahre alt werden. Doch wieso werden sie von der Futtermittelindustrie bereits nach dem 7. Lebensjahr als Senior eingestuft?
Bei Katzen, die sieben Jahre alt oder älter sind, werden die ersten Folgen von jahrelanger falscher Ernährung oft erstmals sichtbar, Beispiel hierfür sind Übergewicht oder geschädigte Organe. Sowohl die Futterhersteller als auch Tierärzte erachten diese Beschwerden als altersbedingt und somit normal. Auch das liebe Geld spielt an dieser Stelle wieder eine Rolle. Für Senior-Katzen oder Katzen mit Übergewicht können schließlich gesonderte Produkte zum Kauf angeboten werden, die zusätzliche Einnahmen generieren. Dieses Futter enthält oftmals sogar noch weniger Eiweiß und umso mehr Getreideanteil, als das herkömmliche Futter. Daher schadet es der Katze und ihrem Organismus, anstatt das Immunsystem zu stärken oder überschüssige Pfunde verschwinden zu lassen
Wieso werden kleine Wildkatzen im Zoo mit Rohkost gefüttert, Hauskatzen aber oft mit Fertigfutter abgespeist?
Zoologen haben derweilen festgestellt, dass Wildtiere artgerecht ernährt werden müssen und aufgrund von Fertigfutter krank werden oder sogar sterben können. Sowohl die inneren Organe als auch der Stoffwechsel und Verdauungstrakt von Hauskatzen ist derselbe, wie bei den Wildkatzen aus dem Zoo, weswegen eigentlich auch die Ernährung gleich sein sollte.
Maus vs. Fertigfutter – was ist besser geeignet für meine Katze?
Um die Vorteile der Rohkost für Katzen genauer erkennen zu können, müssen wir uns erst einmal anschauen, welche Beutetiere eine Katze in freier Natur zu sich nehmen würde. Zur Beute von Katzen gehören kleinere Tiere wie Mäuse, Ratten, Kaninchen, Eichhörnchen, Vögel, Eidechsen, Fische oder Insekten. Diese Nahrung ist ausschließlich roh, sehr protein- und fettreich, versorgt die Katze mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffe und beinhaltet nur einen sehr geringen Anteil an Kohlenhydraten. Ihren Flüssigkeitsspeicher gleich die Katze durch den Verzehr von ihrem Beutetieren aus, da sie als Wüstentier kein natürliches Durstgefühl verspürt und daher eigentlich kein Wasser zusätzlich aufnehmen muss. Sowohl der Darm als auch alle anderen inneren Organe der Katze sind auf diese auf tierische Nahrung spezialisierte Ernährung ausgerichtet. Im Gegensatz zu Hunden und Menschen sind Katzen nicht in der Lage, einzelne Vitamine, Fettsäuren oder Aminosäuren pflanzlicher Nahrung heraus zu filtern oder selber zu bilden.
Das Fertigfutter und seine Zusammensetzung
Fertiges Industriefutter wird in verschiedenen Prozessen stark verarbeitet und zu dem sterilisiert, gekocht und möglicherweise sogar getrocknet. Durch die starke Verarbeitung werden wertvolle Proteine, Enzyme und Vitamine komplett zerstört oder verändert, so dass sie ihre nährende Eigenschaft verlieren. In der Natur nehmen Katzen lediglich einen sehr geringen Teil, max. 1-5% pflanzliche Produkte zu sich. Bei diesen handelt es sich um den Mageninhalt der Beutetiere, die Katzen fangen würden. Im Vergleich zu den 1-5 % erhält Fertigfutter bis zu 80 % pflanzliche Anteile wie Getreide. Sowohl der verhältnismäßig kurze Darm als auch die inneren Organe und der Stoffwechsel der Katze können naturbedingt die Kohlenhydrate nicht richtig verwerten.
Der tierische Anteil an Zutaten in Fertigfutter erfüllt nährstoffbedingt nicht den Anforderungen an eine artgerechte Fütterung. Oftmals werden minderwertige Fleischprodukte verwertet, so dass im fertigen Futter im Endeffekt weniger Fett und Eiweiß enthalten sind, als in einer Maus. Für Fertigfutter werden Proteine aus pflanzlichen Bestandteilen wie Klebeprodukten und Getreide gewonnen, die durch ihre starke Verarbeitung nur schwer verdaulich sind. Zusätzlich werden synthetische Mineralien, Vitamine und Aminosäuren unter das Futter gemischt und durch künstliche Farbstoffe, Zucker unterschiedliche Konservierungsstoffe ergänzt, die das Futter lange haltbar machen. Als Margitta Graeve ihren ersten Beitrag zum Thema Rohfütterung/Katzenernährung verfasste, war sie der Auffassung, dass der Markt zum damaligen Zeitpunkt kein geeignetes Fertigfutter führte, dass der artgerechten Fütterung der Katze voll und ganz entsprechen kann. An dieser Tatsache wird sich bis zum heutigen Tag nicht viel geändert haben. Einzig und allein die Tatsache, dass immer mehr Produkte für eine angeblich artgerechte Katzenernährung angeboten werden, hat sich immer wieder geändert.
Trockenes und feuchtes Futter im Vergleich, was schneidet besser ab?
Trockenfutter zeichnet sich dadurch aus, dass es einen sehr niedrigen Anteil von Proteinen und Fett beinhaltet, jedoch aber vergleichsweise viele Kohlenhydrate aus der im Getreide enthaltenen Stärke. Bei einem durchschnittlichen Trockenfutter beträgt der pflanzliche Anteil oft 50 % bis sogar 80 % und es muss bedacht werden, dass der Kohlenhydratanteil oft geringer ist, als die tatsächlich im Futter enthaltene pflanzliche Menge, da Fasern nicht eingerechnet werden und Kohlenhydrate aus Getreide teilweise ebenfalls Fette und Proteine beinhalten. Feuchtfutter hingegen schneidet deutlich besser ab, enthält weniger Kohlenhydrate und kommt den Nährwerten, die eine Maus liefert, sehr viel näher als Trockenfutter.
Bei all den Einwänden gegen Trockenfutter muss man allerdings auch feststellen, dass die aufgezählten Argumente nicht ausreichen, um sich ein umfassendes Urteil über die verschiedenen Qualitäten bilden zu können. Letztlich sollten Sie immer die Zutatenliste über die enthaltenen Inhaltsstoffe sowie Vitamine und Nährstoffe studieren, um abwägen zu können, ob das Futter geeignet ist. Selbst wenn ein Futter qualitativ hochwertiges Fleisch beinhaltet, wird dieser positive Aspekt dadurch zunichte gemacht, dass mindestens ebenso viel Getreide im Futter enthalten ist, was das Produkt somit wieder für eine ausgewogene Katzenernährung ungeeignet macht.
Die Verpflegung der eigenen Katze mit Rohkost ist zwar sehr viel Zeit intensiver, als den Napf mit Trockenfutter zu füllen oder eine Dose Nassfutter zu öffnen, doch Ihre Katze wird es Ihnen mit guter Gesundheit langfristig danken, wenn Sie ihr ausgewogene Mahlzeiten frisch zubereiten.
Irrtümer über die moderne BARF Katzenernährung
Nun wollen wir Sie über einige Mythen aufklären, die von Futterfuttermittelherstellern verbreitet werden und mittlerweile von vielen Katzenbesitzern als maßgeblich und richtig hingenommen werden.
1. Irrtum: Fertigfutter beinhaltet alles, was eine gesunde Katzenmahlzeit braucht.
Die Hersteller von Katzenfutter machen dem Katzenhalter vielerlei Versprechen, die das Fertigfutter leider nicht einhalten kann. Tatsache ist, dass viele Katzenkrankheiten ein Resultat von falscher Fütterung mit stark verarbeitetem und gekochtem Futter ist. Der Zustand der inneren Organe, der Stoffwechsel und auch Allergien sind oft stark abhängig von der jeweiligen Ernährung und werden im Laufe der Zeit oft auf das Alter der Katze geschoben. Wäre herkömmliches Katzenfutter so ausgewogen, wie die Hersteller behaupten, müsste jedes Futter die gleichen Inhaltsstoffe enthalten, damit man dieses unbesorgt der Katze ein Leben lang verfüttern könnte. In der Vergangenheit wurde zu dem bei Tests und Untersuchungen festgestellt, dass ein Futtermittel, ganz gleich ob Nassfutter oder Trockenfutter oft entweder zu viele Vitamine/Mineralstoffe enthält oder zu wenig, so dass es entweder zu einer Über- oder Unterdosierung kommt.
Es ist gut möglich, dass Fertigfutter nur in geringem Maße zu viele oder zu wenige Zusätze beinhaltet, doch auf lange Sicht könnten sich die Folgen abzeichnen. Beispiel hierfür sind pflanzliche Kräuterauszüge wie beispielsweise Aloe Vera, Alfalfa oder Yucca, die oftmals dem Futter zugefügt werden. Zwar erfüllen diese Kräuter Zweck in der Behandlung von bestimmten Krankheiten, doch gelten für Katzen als allgemein giftig und sollten daher nicht jeden Tag von einer gesunden Katze ohne weiteres konsumiert werden.
Man hat schier keine Kontrolle darüber, was in der Zukunft passiert, wenn die eigene Katze tagtäglich medizinische Kräuter einnimmt. In der Natur wird es niemals bei einer Katze zu einem Mangel oder einer Überdosierung von Vitamin oder Mineralstoffen kommen, da die Katze mögliche Defizite selber ausgleicht und sich durch den Verzehr von Beutetieren mit allen wichtigen Bestandteilen einer gesunden Katzenernährung selber versorgt. Natürlich frisst die Katze das, was sie in der Natur vorfindet, daher sorgt sie selbst für Abwechslung, was bei einem täglich gleich verfüttern Fertigfutter nicht gegeben ist.
2. Irrtum: wenn Tierärzte Fertigfutter empfehlen, muss es schließlich gut für die Katzen sein.
Zum einen muss man bedenken, dass Tierärzte hauptsächlich dafür da sind, um Krankheiten zu behandeln. Die wenigsten Tierärzte verfügen über ausreichendes Fachwissen zur artgerechten Ernährung von Tieren. Zum anderen verkaufen viele Tierärzte auch selber Fertigfutter und generieren so einen Teil ihrer Einnahmen. Sie würden sich also selber schaden, wenn sie im Nachhinein zugeben würden, dass mögliche Langzeitfolgen, die bei einer Katze festgestellt wurden, auf eine falsche Ernährung zurückzuführen und somit durch die Futterempfehlung des Tierarztes entstanden sind. Die Informationen, die Tierärzte bezüglich der verschiedenen Fütterungsmethoden und Futtermittel an Katzenhalter weitergeben, stammen von der Futtermittelindustrie selber und werden dem Tierarzt in Form von Informationsbroschüren oder auf Lehrgängen vermittelt.
3. Irrtum: eine übermäßige Eiweißaufnahme schadet der Katze und ihren Nieren.
Von der Futtermittelindustrie wird gerne versucht, die Tatsache zu vertuschen, dass minderwertiges Katzenfutter auf lange Sicht für Katzen nicht gesund sind. Im Gegensatz zu Menschen vertragen Katzen auch hohe Mengen Eiweiß und können diese problemlos verdauen. Dies ist auch gut so, schließlich enthalten kleinere Tiere wie Mäuse oftmals sehr viel mehr Protein, als in Fertigfutter enthalten ist. Der Organismus der Katze ist auf diese Mengen eingestellt und somit werden die Nieren und der Stoffwechsel bei einer artgerechten Fütterung entlastet. Minderwertige Proteine und Getreide hingegen belasten die Nieren, da diese und verdauliche Stoffe enthalten, die vom Körper der Katze nicht verwertet werden können.
4. Irrtum: Katzen beziehen ihre Energie aus Kohlenhydraten.
Getreide ist im Vergleich zu tierischen Bestandteilen im Futter wesentlich günstiger und wird daher immer noch gerne für Fertigfutter verwendet. Auch wenn Hersteller mittlerweile zugeben, dass Katzen naturbedingt keine Kohlenhydrate zu sich nehmen müssen, da sie ihre Energie aus Fetten und Proteinen beziehen, hat sich an der Zusammensetzung von Dosenfutter und Trockenfutter nicht viel geändert. In freier Natur würde eine Katze keine Kohlenhydrate in Form von Stärke zu sich nehmen, da ihr Organismus darauf ausgerichtet ist, sich überwiegend von Fleisch zu ernähren. Dementsprechend schwer tut sich auch der Verdauungsapparat der Katze, wenn ihm überwiegend Kohlenhydrate in Form von Getreide zugeführt werden.
5. Irrtum: Hauskatzen haben sich im Laufe der Jahre an Fertigfutter angepasst.
Auch wenn manche Katzen heutzutage zuchtbedingt anders aussehen, als noch vor vielen Jahren, haben sich weder der Stoffwechsel noch die inneren Organe oder der Verdauungsapparat verändert. Trockenfutter wird seit etwa 100 Jahren angeboten. In dieser kurzen Zeit wäre es auch gar nicht möglich gewesen, eine Veränderung im Inneren der Katze durch Menschenhand herbei zu züchten. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt wurden Katzen früher als Mäusefänger gehalten und heute noch erlegen Freigänger in der Natur gerne eigene Beute und verzehren diese. Eine Katze im Haus ist natürlich auf das Futter angewiesen, welches ihr von ihrem Besitzer angeboten wird. Demnach liegt die Ernährung der Katze in dessen Händen.
6. Irrtum: Trockenfutter beugt Zahnstein vor und reinigt die Zähne der Katze.
Über die Jahre hat sich gezeigt, dass Trockenfutter nicht zur Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch beiträgt und Probleme mit diesen auch nicht vorbeugt. Die Futtermittelindustrie hat mittlerweile aufgehört zu behaupten, dass Trockenfutter gut für das Gebiss der Katze sei und diese Werbeversprechen mittlerweile eingestellt und durch entsprechende Zahnpflegeprodukte für Katzen abgelöst.
7. Irrtum: Selbst gemachtes Futter ist für Katzen nicht gut geeignet und kann Mangelerscheinungen verursachen.
Schon Margitta Graeve hat vor über 30 Jahren für sich herausgefunden, wie gut die selbst gemachte Rohkost ihren Katzen tut. Etliche BARF-Fans sind mittlerweile nachgezogen und sind sich darüber einig, dass eine artgerechte Fütterung nah an der Natur der Katzen für beste Gesundheit bei ihren Vierbeinern sorgt. Allerdings ist dies nur dann der Fall, wenn die selbst gemachten Mahlzeiten komplett ausgewogen sind alle wichtigen Zusätze wie Mineralstoffe, Vitamine, Gemüse, Fleisch, Knochen etc. enthalten, damit die Katze keinen Mangel erleidet. Dies wäre der Fall, wenn lediglich pures Fleisch ohne irgendeinen Zusatz verfüttert wird.
8. Irrtum: Man muss Ernährungsexperte sein, um seiner Katze selbst gemachtes Futter geben zu dürfen.
Auch wenn wir an anderer Stelle dieser Webseite bereits erwähnt haben, dass die Thematik rund um die Rohfütterung von Katzen einiges an Hintergrund wissen Bedarf und man sich mit der Thematik umfangreich auseinander setzen sollte, um die verschiedenen Zusammenhänge zu verstehen, braucht man kein Ernährungsexperte sein, um seine Katze artgerecht und gesund zu ernähren. Wir Menschen schaffen das schließlich auch, uns selber gut zu versorgen, ohne ein entsprechendes Studium absolviert zu haben. Wer die Ansprüche, Bedürfnisse und Vorlieben seiner Katze kennt und sich darüber hinaus mit den verschiedenen Ansprüchen an Nahrungsbestandteile auseinandersetzt, dem wird es schnell gelingen, gesunde, ausgewogene und schmackhafte Mahlzeiten für die eigene Katze zu zubereiten – und das ganz ohne jahrelange Erfahrung oder einen Diplom-Abschluss in der Ernährungslehre.
9. Irrtum: rohes Fleisch darf nicht verfüttert werden, weil es Bakterien & Parasiten enthält.
Dieser Irrtum ist weit verbreitet, da viele in diesem Zusammenhang auch an die gefürchteten Salmonellen, Einzeller und Würmer denken. Diese Art von Parasiten kommt allerdings hauptsächlich bei den Katzen vor, die ausschließlich mit Fertigfutter verpflegt werden. In freier Natur nehmen Katzen überwiegend rohes Fleisch in Form von Beutetieren zu sich, die natürlich auch nicht unbedingt steril sind und zudem mit Bakterien befallen sein können. Der kurze Darm der Katze lässt die aufgenommene Nahrung schnell passieren und wird daher gut mit Salmonellen oder anderen Erregern fertig. Ausgenommen hiervon ist die Aujeszkysche Krankheit. In von dieser Krankheit betroffenen Ländern darf daher kein rohes Schweinefleisch an Katzen verfüttert werden. Margitta Graeve berichtete davon, dass sie in 20 Jahren der Fütterung von Rohkost nicht einen Krankheitsfall kannte, der im Zusammenhang mit der Rohfütterung stand.
10. Irrtum: Knochen splittern, daher sollten diese nicht an Katzen verfüttert werden.
Wenn Knochen lange gekocht werden können sie nach kurzer Zeit spröde werden und können tatsächlich Splittern, was bei Hunden und Katzen zu Verletzungen führen könnte. Ein roher Knochen ist jedoch elastisch, recht weich und splittert nicht. Ansonsten sollen sich Katzen in freier Natur stetig Verletzungen zu ziehen, da sie oft ganze Beutetiere verschlingen, ohne diese vorher in Einzelteile zu zerlegen.
Teil 2: Nährstoffe, Rohfütterung, >>