Nährstoffe, Rohfütterung, Zubereitung

Nährstoffe

Um die artgerechte Ernährung Ihrer Savannah Katze abzurunden, ist es wichtig, die einzelnen Nährstoffe genau zu kennen, um zu wissen, wieso die Zugabe dieser Nährstoffe so wichtig ist und welche Rolle Sie für die Gesundheit Ihrer Katze spielen.

BARF Nährstoffe, Rohfütterung, Zubereitung

Protein – einer der wichtigsten Nährstoffe für Ihre Katze

Die Zufuhr von gesunden Proteinen ist in der Katzenernährung sehr wichtig. Der Körper der Katze beginnt körpereigenes Protein in Form von Muskelmasse dann abzubauen, wenn nicht genug Protein mit der Nahrung zugeführt wird. Katzen haben demnach einen deutlich höheren Proteinbedarf als Hunde oder Menschen. Aus dem Protein der Nahrung gewinnen die Katzen Energie und auch der Körperaufbau sowie ein ausgewogener Gluscosespiegel im Blut der Katze wird durch eine ausreichende Zufuhr von Proteinen gewährleistet. Proteine bezieht Ihre Savannah Katze vor allem durch tierische Nahrungsbestandteile wie Fleisch, da dieses eine optimale Menge an Proteinen beinhaltet und zudem über Aminosäuren, Taurin und Arginin verfügt, welche jede Katze zum Leben benötigt und gut verdauen kann.

Fett – warum Fett so wichtig ist für Ihre Katze

Auch in der Katzenernährung ist Fett nicht nur ein Geschmacksträger, sondern liefert wertvolle Energie. Damit fettlösliche Vitamine optimal vom Körper der Katze aufgenommen werden können, ist ein gewisser Anteil von Fett im Futter der Katze sehr wichtig.

Sollte meine Katze pflanzliches oder tierisches Fett bekommen?

Man muss bedenken, dass die essenziellen Fettsäuren, die in jedem Katzenfutter enthalten sein sollten, nur in tierischen Fetten vorkommen. Pflanzliche Öle beinhalten nicht die lebenswichtigen Fettsäuren, die Ihre Katze benötigt. Zudem verfügen die Pflanzenöle über ein ungeeignetes Fettsäurenmuster und wesentlich mehr ungesättigte Fettsäuren, als tierische Fette. Manche Ölsorten wie beispielsweise Sonnenblumenöl oder Dieselöl aber auch Hühnerfett enthalten zu dem einen hohen Anteil Linolsäure, welche dazu führen kann, dass es zu einer Überversorgung im Körper der Katze kommt und die eigentlich wichtigen Fettsäuren nicht ausreichend aufgenommen werden können.
Arachidonsäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) können vom Körper der Katze nicht selber hergestellt werden, wie es im menschlichen Körper möglich ist und müssen daher mit der Nahrung zugeführt werden.

Maus, Ratte, Küken und Co. – welche Futtertiere erhalten gesunde Fette?

Die richtige Verhältnismäßigkeit von den Fetten zueinander spielt in der Katzenernährung eine große Rolle. Um festzustellen, ob das sich das Verhältnis der Fette zu einander im gesunden Rahmen befindet, betrachtet man immer das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3. Die natürliche Beute der Savannah Katze, also Wildtiere, erhält von Natur aus ein Omega-Verhältnis von 4:1-5:1. Diese Zusammensetzung ist ideal für die Katze und man sollte sich bemühen, diesen Wert auch bei der eigenen Fütterung umzusetzen. Das Fleisch von Tieren, die während Ihrer Aufzucht überwiegend mit Getreide gefüttert werden, weist ein Omega-Verhältnis von 20:1 oder mehr auf. Gleiches gilt möglicherweise auch für Ratten und Mäuse aus dem Tierhandel, die für die Fütterung gekauft werden können.
Grundsätzlich enthält das Fleisch von Tieren aus Weidehaltung einen höheren Anteil an Omega 3 Fettsäuren. Dies gilt besonders für Lamm- und Rindfleisch. Fleisch aus Freilandhaltung eignet sich für die Fütterung Ihrer Savannah Katze daher am besten. Auch Wildtierfleisch wie Reh, Hase, Wildgeflügel oder Kaninchen verfügt über eine gute Zusammensetzung der Fettsäuren und eignet sich daher ebenfalls gut zur Fütterung.

Kohlenhydrate – brauchen Katzen diesen Nährstoff überhaupt?

Es ist Tatsache, dass Katzen grundsätzlich keine Kohlenhydrate aufnehmen müssen. Ihre Energie beziehen Sie ausschließlich aus Proteinen und Fetten. Die Beutetiere, die Katzen in freier Wildbahn fangen würden, beinhalten alle wichtigen Nährstoffe, die eine Katze benötigt, um lange fit und gesund zu bleiben. Dennoch muss man bedenken, dass Beutetiere oftmals 3-5 % pflanzliche Bestandteile in Form von Mageninhalt mit sich bringen, die eine Katze beim Verzehr der Beute zusätzlich aufnimmt. Es können also ruhig Samen, Sprossen und etwas Gemüse verfüttert werden, deren Fasern zudem die Verdauung in Schwung bringen, ähnlich wie es Ballaststoffe im menschlichen Körper tun. Auf die Fütterung von Getreide sollte weitestgehend verzichtet werden, da viele Katzen Getreide nicht gut vertragen und dieses außerdem zusätzliche Kalorien in Form von Stärke mit sich bringt, ohne die Katze dabei mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Vitamine

Welche Funktion haben Vitamine?

Vitamine sind für den Körper Ihrer Katze über aus wichtig. Sie tragen nicht nur zu einem intakten Stoffwechsel und Immunsystem bei, sondern sind am Knochenaufbau und an guter Sehkraft beteiligt. Die richtige Behandlung von Lebensmitteln ist sehr wichtig, da Vitamine schnell bei der Verarbeitung, Lagerung oder durch einfrieren teilweise zerstört werden können. Tatsächlich kann es bei der Zufuhr durch Vitamine entweder zu einer Über- oder einer Unterversorgung kommen. Dies wiederum führt zu körperlichen Einschränkungen sowie Krankheiten. Wie auch der Mensch ist eine Katze in der Lage, manche Vitamine im Darm selber herzustellen, andere wiederum müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Eine Ausnahme hiervon bildet Vitamin C, da dieses Vitamin für Katzen nicht essenziell wichtig ist. Beutetiere, die eine Katze in freier Wildbahn fängt und verzehrt, beinhalten alle lebensnotwendigen Vitamine, die eine gesunde Katze benötigt.

Welche Vitamine sind für meine Katze wichtig?

Bei der Zufuhr von Vitaminen ist es wichtig, gerade die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, die im Körper gespeichert werden, nicht über zu dosieren, da diese sich nachträglich anreichern könnten. Die Katze ist darauf angewiesen, Vitamin A aus tierischen Quellen zu bekommen. Das Vitamin A wird überwiegend in der Leber abgespeichert. Das so genannte Beta-Karotin, das in Pflanzen als Vitamin-A-Vorstufe vorkommt, kann von einer Katze nicht zu Retinol, ein essenzielles Vitamin A, umgewandelt werden. Für die Katze wirklich verwertbar ist lediglich das Vitamin D3, welches in tierischen Produkten zu finden ist. Dieses lagert sich anschließend im Fettgewebe ein. Fisch hingegen ist reich an Vitamin D. Das pflanzliche Vitamin D2 ist für Katzen nicht essenziell, da es nicht verwertet werden kann.
Die wasserlöslichen Vitamine C und Biotin sowie der Vitamin-B-Komplex werden nicht im Körper der Katze gespeichert und müssen regelmäßig zugeführt werden, damit es nicht zu einem Mangel kommt.

Mineralstoffe

Es gibt eine Menge Substanzen, die in der belebten Natur nicht von selbst vorkommen, hierzu gehören unter anderem Kalzium, Phosphor, Natrium, Kalium, Magnesium und auch Spurenelemente wie Zink, Eisen, Mangan, Kupfer und Selen. Mieneralstoffe spielen eine große Rolle, da sie sehr wichtig für die unterschiedlichen Körperfunktionen, die Knochen, Nerven und den Proteinstoffwechsel sind. Sie regulieren zusätzlich die Aktivität von Hormonen und Enzymen und halten das osmotische Gleichgewicht im Körper der Katze aufrecht. Mineralstoffe sind im Vergleich zu anderen Nährstoffen wie beispielsweise Vitamin, sehr viel robuster und stabiler und werden daher auch nicht so leicht beim Einfrieren oder Erhitzen zerstört. Beim Kochen im heißen Wasser können jedoch Mineralstoffe verloren gehen.
Vor allem für den Knochenaufbau Ihrer Katze sind Calcium und Phosphor sehr wichtig. Diese finden sich beispielsweise in rohen Knochen. Grundsätzlich muss man wissen, dass nicht nur Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor voneinander abhängig sind, sondern generell alle Mengen- und Spurenelemente. Ein gesunder Wert der Balance zwischen Calcium und Phosphor, der Katze kann zwischen 0,9:1 und 1,4:1 liegen, ein Wert von 1,1:1-1,2:1 wird jedoch als optimal angesehen. Auch bei diesen Nährstoffen kommt es wieder auf die richtige Dosierung an, da eine Über- oder Unterdosierung zu Wechselwirkungen mit den anderen Nährstoffen führen kann.
Natrium, Chlor und Kalium sind ebenfalls wichtige Mineralstoffe, die zum einen den Wasserhaushalt, den osmotischen Druck von Körperflüssigkeiten, die Bildung von Magensäure sowie den Transport wichtiger Nährstoffe und Nervenfunktion im Körper der Katze regeln. Es ist wichtig auf eine gesunde und ausgewogene Balance zwischen Kalium und Natrium zu achten und vor allem Natriumchlorid (Salz) dann zum Futter hinzuzugeben, wenn auf die Fütterung von Blut und Knochen verzichtet wird. Ansonsten ist in purem Fleisch ausreichend Natrium und Kalium enthalten. Natrium hingegen findet sich vor allem in Nieren, Blut und Knochen.

Wasser – sind Katzen wirklich schlechte Trinker?

Jedes Lebewesen braucht auch Ihre Katze ausreichend Wasser, damit Herz, Kreislauf und Nieren optimal funktionieren und Sauerstoff sowie Nährstoffe gut transportiert werden können und auch die Wärmeregulierung im Körper der Katze von selbst funktioniert.
Katzen sind Wüstentiere, die mit sehr wenig Wasser auskommen, vorausgesetzt, die zugeführte Nahrung weist etwa 70 % Feuchtigkeit aufweist. Bei Beutetieren, die Katzen in freier Wildbahn fangen, ist dies gegeben.
Bedenken Sie, dass eine Katze kein angeborenes Durstgefühl verspürt, da sie von Natur aus dazu veranlagt ist, mit wenig Flüssigkeit auszukommen. Die zugeführte Nahrung sollte also ausreichend Flüssigkeit beinhalten, damit die Katze nicht innerlich austrocknet, weil sie grundsätzlich zu wenig trinkt. Ein Trinkbrunnen kann in diesem Falle Abhilfe schaffen und die Katze zum vermehrten Trinken animieren.

Die artgerechte Rohfütterung Ihrer Katze

Die Rohfütterung gehört in der Katzenernährung zu den Königsdisziplinen. Man sollte sich umfangreiches Wissen aneignen, wenn man seine Katze mit Rohkost ernähren möchte. Auf unserer Website finden Sie umfangreiche Informationen zu den Nahrungsansprüchen von Katzen und bekommen praktische Tipps zur Umsetzung sowie der Herstellung von artgerechtem Rohfutter.

Protein

Fleisch/Futtertiere als wichtigster Bestandteil von Rohfutter

Fleisch bildet in der Rohfütterung den Hauptteil der Ernährung Ihrer Katze. Ein Beutetier, das eine Katze in freier Wildbahn fangen würde, besteht etwa zu 50 % aus Muskelfleisch. Haut, Fell/Federn, Blut, Körperflüssigkeiten, Sehnen, Knochen sowie Innereien bilden die andere Hälfte. Die unterschiedlichen Fleischsorten weisen sehr unterschiedliche Eiweißgehalte auf. Das liegt auch daran, dass die Beutetiere unterschiedliche Wasser- und Fettgehalte im Körper besitzen. Während Muskelfleisch lebensnotwendige Aminosäuren aber auch sehr viel mehr Phosphor als Calcium beinhaltet, liefert es verhältnismäßig wenig Natrium. Dieses Mineral ist hingegen aber in Knochen, Blut und Sehnen zu finden. Ebenso verhält es sich mit vielen Spurenelementen und Vitaminen.
Es gibt eine Menge Tiere, die im Rahmen der Rohfütterung im Ganzen oder gröbere Teile zerschnitten, der Katze angeboten werden können. Hierzu zählen kleinere Tiere die Küken, Stubenküken, Eintagsküken, Fisch, Meeresfrüchte, Mäuse, Ratten, Wachteln und Tauben. Zusätzlich können fleischhaltige Knochen wie Hühnerhälse oder Hühnerbeine verwertet.
Viele der eben genannten Tiere gibt es im Zoohandel oder Internet tiefgefroren für Reptilienhalter zu kaufen.

Futtertiere, die mit Knochen verwertet werden können:

Sofern Ihre Katze noch nicht daran gewöhnt ist, Tiere in größeren Teilen zerschnitten oder ganz zu verzehren, können die folgenden Tiere mit ihren Knochen durch den Fleischwolf gedreht werden:

Küken, Stubenküken & Eintagsküken
Tauben
Hühner & Enten
Mäuse & Ratten
Fisch & Meeresfrüchte
Wildvögel wie Wachteln, Fasane & Rebhühner
Kaninchen & Hasen

Futtertiere, die ohne Knochen verwertet werden können:
Die Knochen mancher Tiere sind zu groß, um sie durch den Fleischwolf drehen zu können, weswegen lediglich das Fleisch der nachfolgend genannten Tiere klein geschnitten verwertet werden kann:

Rind & Kalb
Pferd
Lamm & Schaf
Ziegen
Reh
Pute
Gans
Emu & Strauß

Innereien

In einer abwechslungsreichen ausgewogenen Katzenernährung sollte bei der Rohfütterung nicht auf Innereien verzichtet werden, da diese viele Vitamine und Mineralstoffe beinhalten und zudem wichtige Zusatzstoffe wie Taurin behalten. Eine Mahlzeit sollte in etwa 10 % Innereien beinhalten. Da Leber einen hohen Vitamin-A-Gehalt aufweist, dürfen nicht mehr als 3-5 % Leber in der Gesamtfuttermenge enthalten sein. Während Herz als Muskel in größeren Mengen verfüttert werden kann, sollten anderen Innereien wie Niere, Lunge oder Magen, zum Beispiel grüner Pansen, in kleinen Mengen gefüttert werden.

Rohe Eier & Milchprodukte

Rohe Eier und Milchprodukte können durchaus als Bestandteile in die Rohfütterung von Zeit zu Zeit integriert werden. Eigelb ist reich an Proteinen, Fetten und wertvollen Vitaminen. Wenn Sie Ihrer Katze regelmäßig Stubenküken verfüttern, sollte auf das zusätzliche Füttern von Eiern verzichtet werden. Naturjoghurt und Quark können ebenfalls zum Futter dazu gegeben werden, beinhalten aber verhältnismäßig wenig Nährstoffe, kein Taurin und nur wenig Vitamine. Eine erwachsene Katze nimmt von Natur aus keine Milchprodukte zu sich, weswegen auf diese Produkte verzichtet werden kann.

Da Milchprodukte in der Katzenernährung zu keinem nennenswerten Vorteil führen, hat Margitta Graeve diese Produkte aus der Ernährung Ihrer Katzen weggelassen.

Taurin

Taurin ist ein wichtiger Nährstoff, der überwiegend im dunklen Fleisch zu finden ist. Taurin ist in Hirn, Augen, Herz, teilweise im Muskelfleisch und auch Galle enthalten, welche im Rahmen der Rohfütterung jedoch nicht verwendet wird. Doch auch in hellem Fleisch wie Putenfleisch und in Krabben ist Taurin enthalten.
Es besteht die Möglichkeit, dass Taurin durch Lagern oder Einfrieren weniger gut verdaulich wird. Damit Ihre Katze ausreichend mit Taurin versorgt wird, sollte zu jedem Kilo Rohfutter 1000-2000 mg Taurin supplementiert werden.

Fett

Im Futter Ihrer Katze sollte nicht zu viel und nicht zu wenig Fett enthalten sein, durchschnittlich jedoch etwa 10 %. Fett wird hauptsächlich unter der Haut und in den Fettdepots verteilt im Körper eingespeichert und ist teilweise auch im Fleisch zu finden. Gerade Lamm- und Rindfleisch ist oft durchzogen von Fett, während sich das Fett bei Geflügel überwiegend unter der Haut ablagert.
Am gesündesten ist es, wenn die natürliche Form von Fett verwendet wird, d.h. in Form von rohem Fett im Fleisch. Da nicht jedes Fleisch die gleiche Menge Fett enthält, muss je nachdem, was verwendet worden ist, Fett zusätzlich zum Futter hinzugegeben werden. Hierzu können einfach tierisches oder pflanzliches Fett zum Futter hinzugegeben werden, wobei Sie tierische Produkte den pflanzlichen vorziehen sollten. Wenn Sie pflanzliches Öl verwenden, dann nur kalt gepresstes und hochwertiges Öl, welches Sie in kleinen Mengen kaufen und anschließend an einem dunklen und kühlen Ort lagern und zügig aufbrauchen.
Damit Ihre Katze mit der richtigen Menge Fett versorgt wird, sollten Sie zwischen der Verfütterung von magerem und fetthaltigem Fleisch wechseln. Als tierisches Fett bietet sich das Schmalz von Gänsen, Enten, Pferden und Schweinen an. Alternativ können auch 1-2 Esslöffel Butter zum Futter hinzugegeben werden und rohes Fett vom Pferd, Lamm, Gänsen oder Rind verwendet werden.

Fisch

Vor allem Fischsorten wie Hering, Lachs, Makrele und Sardinen sind reich an Omega 3 Fettsäuren und ungesättigten Fettsäuren. Wie wir bereits gelernt haben, ist es für die Katze besser, Fleisch von Tieren aus Freilandhaltung zu verwenden, da dieses sehr viel nährstoffreicher ist, als das von Tieren aus konventioneller Aufzucht. Durch das Füttern von fetthaltigem Fisch kann ein mögliches Nährstoffdefizit durch qualitativ schlechteres Fleisch ausgeglichen werden.
Wenn die Katze keinen Fisch mag, können als Alternative Lachsölkapseln verwendet werden, welche viel Vitamin E beinhalten. Einmal wöchentlich können auf ein Kilo Futter 1-2 Kapseln á 500-1000 mg Vitamin E gegeben werden. Aber Achtung: Fischöl kann schnell ranzig werden, weswegen das Öl frisch und nicht fischig riechen sollte.
Tipp von Margitta Graeve: Einmal die Woche einen sehr fettreichen Fisch wie Lachs verfüttern!

Der pflanzliche Anteil im Rohfutter

Pro Mahlzeit sollte ein Anteil von 3-5 % (jedoch nicht mehr als 10%) pflanzliche Bestandteile im Futter erhalten sein. Zusätzlich können gelegentlich etwa ein bis zwei Esslöffel kalt gepresstes Öl wie Weizenkeimöl, Maiskeimöl, Nachtkerzenöl und Borretschöl zum Futter dazu gegeben werden, da diese Öle wichtiges Vitamin E beinhalten.
Das verwendete Gemüse kann entweder roh oder gegart/gedämpft gereicht werden und vorher mit einer Küchenmaschine oder einer Reibe zerkleinert und mit dem restlichen Futter vermischt werden. Bei Bedarf kann das vorbereitete Gemüse zusammen mit dem Fleisch portionsweise eingefroren werden. Im besten Falle sollte das Fleisch aber getrennt vom Gemüse portioniert und eingefroren werden.
Zutaten wie Salat, Gras und Sprossen, sollten kurz vor dem Servieren des Futters frisch dazugegeben werden. Samen und Kerne beinhalten sehr viel mehr Eiweiß und Fett als Gemüse und können daher in gemüsefreien Mahlzeiten den Ölanteil ersetzen. Auch geschmacklich sorgen Kerne und Samen für Abwechslung, sie sollten jedoch nicht in jeder Mahlzeit integriert werden. Wenn Sie zusätzlich zum Rohfutter Fertigfutter anbieten, kann der pflanzliche Anteil der Mahlzeit entfallen.

Die folgenden Bestandteile eignen sich für den pflanzlichen Teil des Futters:

Gemüse
Roh oder leicht gedämpft; Karotten, Tomaten, Paprika, Gurken, Kürbis, Zucchini, Brokkoli.
Nur roh: verschiedene Blattsalate, Sprossen, Gras aus dem Garten.

Samen und Kerner
Weizenkeime, Sonnenblumenkerne, Sesam, Nüsse, ab und zu gemahlen in kleinen Mengen.

Weizenkleie
Reiner Faserstoff, sollte in Wasser eingeweicht werden.

Vitamine – die richtige Zusammensetzung des Rohfutters

In der Natur wird eine Katze durch den Verzehr von Beutetiere mit allen wichtigen Nährstoffen und vor allem Vitaminen versorgt. Damit Ihre Hauskatze keinen Mangel erleidet, müssen Vitaminzusätze verabreicht werden. Hierbei müssen Sie darauf achten, dass vor allem fettlösliche Vitamine wie Vitamin A und Vitamin D überdosiert werden können und auch ein zu hoher Gehalt von Vitamin A im Katzenfutter kritisch werden kann. Bei der Verwitterung von Leber muss daher immer auch der sehr hohe Vitamin A Gehalt im Hinterkopf behalten werden. Im Futter enthalten sein sollten möglichst wasserlösliche Vitamine wie der Vitamin B Komplex. Ein weiterer gesunder Zusatz für Ihre Rohfutterzubereitung ist Seealgenmehl, da es viele wichtige Vitamine und Spurenelemente beinhaltet. Die Zugabe von Seealgenmehl kann ausgelassen werden, da dieser Zusatz optional ist.

Die Nahrung Ihrer Katze sollte ausgewogen aus einem pflanzlichen Anteil, Fleisch, Knochen, Blut und Nährstoffergänzungsmitteln zusammengestellt werden, damit möglichst wenig Zusatzstoffe supplementiert werden müssen. Vitamin C gehört zu den Nährstoffen, die nicht zugesetzt werden müssen, Vitamin E hingegen sollte gerade bei der Verwendung von ungesättigten Fettsäuren in der Nahrung erhalten sein. Sie sollten die verschiedenen Nährstoffpräparate regelmäßig wechseln und bedenken, dass viele Zusätze auch bereits andere Nährstoffe wie Calcium und Phosphor enthalten. In Knochen sind bereits hohe Mengen an Phosphor und Calcium erhalten, weswegen die zugegebene Menge dieser Nährstoffe vom Anteil der verwendeten Knochen abhängig gemacht werden muss.

Tipp von Margitta Graeve: Je nach Fütterungsmethode eignen sich verschiedene Produkte wie Centrum oder Präparate mit ähnlicher Zusammensetzung, Kitty Bloom VM900+3, Nekton, Catfortan, Marienfelde Vitakalk, Trixi Aufbaukalk, Murnil, Hefeflocken, Vitamin-B-Komplex und Vitamin E!

Mineralstoffe & Calciumzusätze

Bei der Zubereitung des Rohfutters müssen Sie immer bedenken, dass die Tiere unterschiedlich hohe Mengen und Knochen im Körper tragen, die jeweils viel Calcium beinhalten, welches daher dementsprechend weniger als Ergänzungsmittel dem Futter zugegeben werden muss. Ein zu hoher Anteil an Knochen im Futter sollte daher vermieden werden. Während kleinere Tiere wie Mäuse etwa 5 % Knochen im Körper haben, haben Kaninchen etwa 8-10 % und Hühner tatsächlich schon bis zu 12 %. Die reine Knochenmenge an Futter sollte 5-10 % nicht überschreiten und muss im Fall von der Verarbeitung von Hühnern mit einem reinen Knochenanteil von 20 % durch zusätzliches Fleisch ergänzt werden.
Wenn Sie für Ihr Rohfutter keine Knochen verwenden wollen, müssen Sie darauf achten, ausreichend Spurenelemente, Salz sowie Calciumzusätze hinzu zu geben, damit der Phosphorgehalt im Fleisch ausgeglichen wird. Untersuchungen zufolge wirkt sich Calciumcarbonat alkalisierend auf den PH-Wert des Urins der Katze aus. Während Kalac, Calciumcarbonat, Calciumcitrat und gemahlene Eierschalen keinen Phosphor erhalten, beinhaltet Knochenmehl neben Calcium auch Phosphor. Sie sollten also sämtliche Calciumzusätze immer abwiegen, da die richtige Dosierung hier sehr wichtig ist.

Die folgenden Angaben können nur Durchschnittswerte wiedergeben:
Calciumcarbonat: 5 g (ca. 3 TL) pro kg Fleisch
Calciumcitrat: 9 g (ca. 4 TL) pro kg Fleisch
Gemahlene Eierschalen: 5 g (ca. 1 TL) pro kg Fleisch, trocknen lassen und in Kaffeemühle mahlen
Kitty Bloom Kalac M34: 5 g (ca. 1 TL) pro kg Fleisch

Salz

Bei der Salzzugabe gilt, dass 5g Salz auf 1kg pures Fleisch oder 2,5 g Salz auf 1kg mit Knochen ergänztes Fleisch gegeben werden müssen, damit genug Natrium im Futter erhalten ist. Verfüttert man ganze Tiere mit Knochen und Blut, muss kein zusätzliches Salz zur Nahrung gegeben werden. Auf Ihren Nahrungsergänzungsprodukten sollten Sie vor der Zugabe von Salz nachlesen, ob bereits Natrium enthalten ist und sollten darüber hinaus am besten ein unraffiniertes Natursalz wie Meersalz oder Kristallsalz für Ihr Rohfutter verwenden. Dieses Salz enthält alle notwendigen und natürlichen Mineralien.

Wasser

Wie bereits erwähnt ist eine Katze ein Wüstentier, welches nur wenig Wasser zum Überleben benötigt. Wenn Sie das Futter so anmischen, das es einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 70 % hat, bekommt die Katze alles, was sie für ein gesundes Leben benötigt. Dennoch müssen Sie einen Wassernapf oder Trinkbrunnen mit destilliertem Wasser oder stillem Wasser aus der Flasche bereitstellen, welcher im besten Falle nicht direkt neben dem Futter, sondern in einer anderen Ecke platziert wird. Leitungswasser ist für Katzen nicht geeignet, da es zu viel Chlor enthält oder zu hart ist.

Zubereitung und Fütterungstipps

Zum Ende möchten wir Ihnen nun noch einige Tipps und Hinweise geben, die Sie bei der Zubereitung und Verfütterung von Rohfutter bedenken sollten, um Ihrer Katze eine artgerechte und ausgewogene Ernährung zu bieten.

Was zeichnet die Rohfütterung aus?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Rohfütterung durchzuführen. Wichtig ist, dass hochwertige tierische Zutaten verwendet werden. Es können für das Futter sowohl rohe Zutaten von ganzen Hühnern, Enten, Puten, Fasanen, Kaninchen, Wachteln, Mäusen, Ratten und Eintagsküken verfüttert werden, oder kleinere Tiere wie Eintagsküken, Wachteln, Mäuse und Ratten oder knochenhaltige Fleischteile wie Hühnerhälse oder Hühnerbeine im ganzen verfüttert werden, was für ein kräftiges und gesundes Katzengebiss sorgt. Höchstens 4-5 mal im Monat können zudem ganze rohe Fische verfüttert werden.

Wo können Futtertiere erworben werden?

Kleinere Futtertiere wie Mäuse, Ratten und Eintagsküken können über das Internet oder gefroren im Zoohandel erworben werden, wo diese normalerweise an Reptilienhalter verkauft werden. Bei Geflügelzuchten können männliche Eintagsküken frisch oder gefroren erworben werden, welche als Legehenne natürlich nicht genutzt werden können und daher getötet werden. Normalerweise werden die Küken an Falknereien, Hersteller von Katzenfutter oder Zoos verkauft.
Fleisch vom Rind, Lamm, Pferd, Reh, Emu, Strauß oder bedingt auch Schwein kann ebenfalls zerkleinert und in Kombination mit Knochen und entsprechenden Ergänzungsprodukten verfüttert werden.
Achten Sie auf ausgewogene Mahlzeiten
Auch wenn es viele verschiedene Fleischsorten zur Auswahl gibt, müssen Sie darauf achten, die Mahlzeiten abwechslungsreich zu gestalten und alle wichtigen Nährstoffe zu integrieren, damit Ihre Katze optimal versorgt wird und es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Die Rohfütterung ist zeitintensiv und sollte nicht im Stress ausarten. Sie müssen daher nicht jede einzelne Mahlzeit ausgewogen gestalten, dennoch sollten in einem Zeitraum von wenigen Tagen alle wichtigen Nährstoffe abgedeckt werden.

Rohfutter vs. Fertigfutter – was eignet sich besser?

Am besten eignet sich für Katzen eine Ernährung ohne Fertigfutter. Wenn Ihre Katze bisher nur Fertigfutter gewöhnt war, muss die Umstellung zu Rohfutter langsam erfolgen und die Katze nach und nach an die verschiedenen Fleischsorten und unterschiedlichen Zusätze gewöhnt werden, bevor Fertigprodukte ganz abgesetzt werden. Im Kapitel Futterumstellung bekommen Sie von uns wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Katze Schritt für Schritt an ein neues, rohes Futter gewöhnen können.

Uns ist bewusst, dass es viel Zeit erfordert, die eigene Katze nur mit rohem Futter zu versorgen. Wenn es Ihre Zeit also nicht anders zulässt, können als Alternative verschiedene hochwertige Dosenfutter verfüttert werden und zusätzlich von Zeit zu Zeit Fleischstücke zu gefüttert werden, welche für die Gesunderhaltung des Gebisses sorgen. Der gesamte Fleischanteil darf jedoch einen Wert von 20-25 % nicht überschreiten, bei wachsenden oder laktierenden Katzen sollte der Wert etwas geringer sein. An dieser Stelle ist es dann nicht notwendig, weitere Zusätze zu verfüttern.

Welche Art der Rohfütterung kommt infrage?

Zunächst sollten Sie sich darüber Gedanken machen, ob es für Sie machbar ist, regelmäßig ganze, unausgenommene Tiere zu verarbeiten. Je nachdem wo man lebt, ist es auch gar nicht so einfach, die jeweiligen Tiere zu bekommen. Zudem benötigen Sie einen hochwertigen Fleischwolf, der die Tiere gründlich zerkleinert. Auch wenn es leichter erscheint, zunächst nur rohes Fleisch zu verfüttern, muss dennoch früher oder später die Entscheidung getroffen werden, ob zusätzlich rohe Knochen verfüttert werden sollen, da diese wichtige Mineralien wie Phosphor und Calcium enthalten und auch die Sehnen und Knorpel nicht so einfach durch Ergänzungsmittel ersetzt werden können.
Auch wenn es möglicherweise anfangs Überwindung kosten mag, unausgenommene Tiere im Ganzen zu verarbeiten, sollte man sich klarmachen, dass Katzen eben solche Tiere in freier Wildbahn verzehren würden. Umso mehr Sie vom jeweiligen Tier weglassen, umso mehr müssen Sie am Ende durch Ergänzungsmittel ersetzen. Sie sollten also versuchen, möglichst das ganze Tier zu verwerten, um so auch für die nötige Abwechslung zu sorgen.

Was Sie für die Herstellung von Rohfutter benötigen:

Für die Zubereitung des Katzenfutters sollten Sie sich die nachfolgenden Hilfsmittel zu legen, um die Verarbeitung der Produkte so einfach wie möglich zu machen:
Zubehör
scharfes Messer
Fleischeraxt (gibt es günstig auf Trödelmärkten oder bei Ebay, regelmäßig schärfen)
dickes Brett aus hartem Naturholz, am besten Buche (nicht Eiche, enthält Gerbstoffe)
mehrere Schüsseln, Tiefkühlbeutel oder Boxen
Küchenwaage mit Grammeinteilung
Küchenmaschine/Häcksler oder feine Reibe, um Gemüse zu pürieren oder zu raspeln
Kaffeemühle und/oder Nussmühle für Samen, Nüsse oder Eierschalen
optional: Gummihandschuhe & Geflügelschere
Fleischwolf

Welche Art von Fleischwolf ist für die Zerkleinerung von Tieren am besten geeignet?

Eine kleine Menge Fleisch kann problemlos mit einem Handfleischwolf verarbeitet werden, während größere Mengen durch einen elektrischen Fleischwolf aus Stahl (nicht aus Plastik!) mit integriertem Motorschutzschalter gedreht werden müssen.
Praxistipp von Margitta Graeve: folgende Haushaltswölfe haben sich in der Praxis als geeignet erwiesen: Kenwood MG 450 oder PG 520, Braun Power Plus 1300 und Moulinex Charlotte HV6, Preise 100 bis 200 Euro. Am besten nimmt man die grobe Lochscheibe.
Die Zubereitung des Rohfutters
Die Futterzubereitung sollte am besten in einem Raum durchgeführt werden, der danach gut gereinigt werden kann, zum Beispiel die Küche. Vor dem Zerlegen der Tiere sollten nach Möglichkeit die Wände und der Boden mit Zeitungspapier abgedeckt und ausgelegt werden. Das erste Zerteilen der Tiere kann gegebenenfalls etwas unsauber ablaufen, das eigentliche Schneiden von Fleisch und Zerkleinern im Fleischwolf ist grundsätzlich eine saubere Angelegenheit. Das Fleisch sollte vor der Verarbeitung gewaschen und die Gerätschaften nach der Nutzung gründlich gesäubert werden.

Wie wird Rohfutter gelagert?

Falls Sie größere Mengen Futter vorbereiten wollen, muss dieses anschließend eingefroren werden. Hierfür sollten Sie Gemüse getrennt vom Fleisch und den sonstigen Zutaten einfrieren. Die verwendeten Zutaten sollten so frisch wie möglich sein, da sich frisches Futter im Kühlschrank nur etwa zwei Tage hält, in der Tiefkühltruhe etwa 2-3 Monate, jedoch nicht länger.
Wegen der Zutaten sollten Sie eine Waage benutzen, die genau Gramm und Milligramm abwiegt. Bedenken Sie, dass nur Wasser das gleiche Volumen und Gewicht hat, d.h. 100 ml wiegen genauso viel wie 100 g. Bei allen anderen Zutaten können hier starke Unterschiede auftreten. Auch alle anderen Zusätze müssen für die richtige Dosierung genau abgewogen werden.

Fütterungstipps für mehr Abwechslung in der Katzenernährung

Wie oft sollte eine Katze gefüttert werden?

Eine erwachsene Katze sollte 2-3 Mahlzeiten pro Tag bekommen. Ein Jungtier je nach Alter etwa 3-5 Mahlzeiten. Umso kleiner die Katze, umso mehr Mahlzeiten sollten in kleinen Portionen über Tag verteilt gereicht werden. Größere Katzen wie Savannah oder auch Hunde bekommen üblicherweise 1-2 Mahlzeiten pro Tag.
Grundsätzlich rechnet man von einer Futtermenge von 30-50 g pro Tag und Kilogramm Körpergewicht des Tieres. Ansonsten ist die Menge des Futters abhängig vom Alter, Körperbau, Energiedichte des Futters und von der Aktivität der Katze. Deckkater, Jungtiere und trächtige/laktierende Katzen benötigen grundsätzlich mehr Futter als Kastraten.

Vorbereiten und Servieren des Futters:

Das eingefrorene Katzenfutter sollte langsam und schonend im Kühlschrank aufgetaut werden. Ausnahmsweise kann dies auch mal bei Zimmertemperatur in einem warmen Wasserbad oder auf kleinste Stufe im Backofen aufgetaut werden. Auf ein Erhitzen des Futters in der Mikrowelle sollte verzichtet werden, da hier das Futter stellenweise zu sehr erwärmt/durchgegart werden kann, was zu einem Verlust der Nährstoffe führt. Dies kann auch im Backofen passieren, wenn der Ofen zu heiß eingestellt wurde.
Grundsätzlich bevorzugen Katzen körperwarmes Futter, welches Sie sorgsam in einem lauwarmen Wasserbad anwärmen können. Sie können die Nahrung jedoch auch kalt servieren, da sie sich so länger hält. Da Rohfutter schnell verdirbt, sollten Futterreste nach etwa 1 Stunde beseitigt werden.

Die richtige Fütterung von Jungkatzen:

Im Gegensatz zu dem, was viele glauben, benötigen Katzenbabies kein Spezialfutter und können daher schon ab der 4. Woche mit dem gleichen Rohfutter gefüttert werden, welches auch die Elterntiere bekommen. Sie sollten jedoch darauf achten, dass Jungtiere einen erhöhten Bedarf an Phosphor und Calcium haben. Die Nahrung der Jungtiere sollte daher durch gewolfte Knochen, Knochenmehl und Dicalciumphosphat angereichert werden, die zusätzliches Phosphor enthalten.
Eintagsküken haben die Eigenschaft, sehr weiche Knochen zu haben, weswegen diese optimal an junge Katzen verfüttert oder im Fleischwolf entsprechend zerkleinert werden können. Diese Kost wird durchaus gut angenommen und verschont den Nachwuchs zudem vor bekannten Problemen wie Durchfall, der bei der Umstellung von Muttermilch auf Fertigfutter oder Babybrei auftreten kann. Die Fleischstücke können nach und nach immer größer werden, je nachdem, wie gut die Jungtiere essen. Somit werden die Zähne langsam an das Kauen gewöhnt. Nahrungsteile mit Knochen von Kaninchen oder Hühnern sollten erst ab der 12. Woche an den Nachwuchs verfüttert werden.
Verdauungsprobleme, die aufgrund einer Futterumstellung auftreten, können durch probiotische Produkte und entsprechende Enzyme abgeschwächt werden, welche für eine gesunde Katze grundsätzlich aber nicht notwendig sein sollten.

Fütterungsfehler und ungeeignete Futtermittel

1. Fehler: Hinweise für Hundeernährung befolgen

Sie sollten grundsätzlich immer nur Hinweise für die Fütterung von Katzen befolgen, da diese niemals wie ein Hund ernährt werden dürfen, weil sie andere Nahrungsansprüche haben. Im Hundefutter ist oft ein hoher Getreideanteil erhalten, welcher in der Katzenernährung nichts zu suchen hat. Eine Katze benötigt sehr viel mehr Protein als ein Hund. Ein Anteil von 20-40 % von pflanzlichen Bestandteilen in der Nahrung ist für einen Hund optimal, für eine Katze jedoch deutlich zu hoch, hier empfehlen sich 3-5 % pflanzlicher Bestandteil.
Katzen können Vitamine sowie essenzielle Aminosäuren und Fettsäuren nur aus tierischen Produkten beziehen, ganz im Gegensatz zu Hunden. Getreide und Kräuter sollten aus dem Futter für Katzen weggelassen werden, da viele Katzen diese Bestandteile nicht vertragen. Auch das Fleisch muss immer frisch sein, während Hunde oftmals auch älteres Fleisch noch gut vertragen.

2. Fehler: Die Katze fasten lassen

Während Hunde und Menschen gut Fasten können, sind Katzen aufgrund ihres Stoffwechsels darauf angewiesen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verzehren. Gerade bei übergewichtigen und älteren Katzen kann ein plötzliches Fasten zu Problemen mit dem Stoffwechsel und einem Organschaden, wie beispielsweise einer Fettleber führen.

3. Fehler: Rohfutter und Fertigfutter mischen

Ausschließlich während der Futterumstellung dürfen Fertigfutter und Rohfutter gemischt werden. Anderenfalls wird die Katze Schwierigkeiten dabei bekommen, die Nahrungsbestandteile einzeln aufnehmen zu können, da gekochtes Futter grundsätzlich länger benötigt, bis es vollständig verdaut wurde.

Natürlich ist es möglich, Fertigfutter und Rohfutter im Wechsel zu verfüttern, zwischen den Mahlzeiten sollten dann aber jeweils ein paar Stunden Pause stattfinden.

4. Fehler: verschiedene Fleischsorten mischen

Theoretisch handelt es sich beim Mischen von verschiedenen Fleischsorten nicht um einen Fütterungsfehler. Es wird jedoch davon abgeraten, da manche Katzen diese Mischung nicht sehr gut vertragen. Dies ist jedoch von Tier zu Tier unterschiedlich. Dennoch mögen Katzen Abwechslung und Sie können daher immer wieder unterschiedliche Sorten Fleisch verfüttern. Können sehr wählerisch sein und Futter ablehnen, wenn sie tagtäglich das gleiche vorgesetzt bekommen. Sie sollten daher für Abwechslung sorgen und können bewusst versuchen, Fleisch während der Umstellung mit unbekanntem Fleisch zu mischen, damit die Katze sich nach und nach an neue Geschmäcker gewöhnt. Verzichten Sie aber darauf, pures Fleisch zu verfüttern, da ohne Knochen und andere Zusätze die Balance zwischen Calcium und Phosphor nicht passt.

5. Fehler: zu viele Knochen verwenden

Das Katzenfutter sollte höchstens einen Knochenanteil von 5-10 % aufweisen. Liegt der Wert darüber, wird zu viel Calcium und Phosphor aufgenommen, was wiederum für zu viel Kollagen im Körper sorgt, welches den Verdauungstrakt negativ beeinflusst. Folglich kann es passieren, dass die Katze unter Verstopfung leidet, der Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht kommt und die Katze wegen des geringen Fleischanteils zu wenig Proteine aufnimmt.

6. Fehler: zu viel rohen Fisch verfüttern

Sie sollten höchstens ein bis zweimal pro Woche rohen Fisch verfüttern, da die darin enthaltene Thiaminase das zeitgleich aufgenommene Vitamin B1 zerstört. Zu fettiger Fisch wie Thunfisch oder Lachs kann zudem Steatitis hervorrufen. Diese Krankheit hat eine Körperfettentzündung durch Vitamin-E Mangel zur Folge.

7. Fehler: nicht auf Qualität achten

Bedenken Sie, nur rohes Schweinefleisch aus Aujeszky-Virus freien Ländern zu kaufen, da der Aujeszky-Erreger für Katzen tödlich sein kann.

8. Fehler: Vitamin A überdosieren

Verfüttern Sie zu viel Leber, besteht die Gefahr, dass Vitamin A überdosiert wird. Sie sollten daher nicht pro Mahlzeit nicht mehr als 3-5 % Leber verfüttern. Lebertran darf wenn nur in winzigsten Mengen verwendet werden, da hier Vitamin A und Vitamin D schnell überdosiert werden können. Auch mit Eigelb sollten Sie sich bei der Zubereitung des Katzenfutters zurückhalten, da eine Überdosierung von Vitamin A in diesem Fall zu Durchfall führen kann.

9. Fehler: zu viel Eiweiß & Milchprodukte verfüttern

Rohes Eiweiß enthält das Enzym Avidin, welches zu einer verminderten Aufnahme von Biotin im Darm führt. Erwachsene Katzen können von zu viel Milchprodukten Durchfall bekommen, da ihnen das notwendige Enzym (Laktose) fehlt, welches die Laktose in der Milch aufspaltet.

10. Fehler: ungeeignetes Gemüse verfüttern

Manche Gemüsesorten sind für Katzen nicht nur ungeeignet, sondern giftig und dürfen daher auf keinen Fall verfüttert werden. Zu den giftigen Gemüsesorten zählen Zwiebelgewächse wie Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, rohe Kartoffeln, rohe Bohnen, Weintrauben, Rosinen, Avocado (eine bestimmte Sorte). Der Verzehr dieser Gemüsesorten kann nicht nur tödlich für die Katze enden, sondern auch eine Anämie (Blutarmut) verursachen.
Bei Gemüsesorten wie Spinat, Mangold, Rote Beete, Süßkartoffeln und Petersilie müssen Sie vorsichtig sein, da diese Gemüse sehr viel mehr Oxalsäure als andere Gemüsesorten enthalten, was wiederum Calcium im Körper der Katze bindet und zur Bildung von Oxalsteinen führt. Bei Spinat ist besonders große Vorsicht geboten!
Auch bei den grünen Bestandteilen von Nachtschattengewächsen wie Paprika und Tomaten müssen Sie Vorsicht walten lassen, da diese das giftige Solanin erhalten, welches in reifen, ausgeführten Früchten nicht mehr vorkommt. Das Blattgrün muss also zwingend entfernt werden, während der Rest der Frucht verfüttert werden kann.
Beachten Sie auch, dass manche Kräuter ätherische Öle enthalten, die für Katzen giftig sind. Nach Auffassung von Margitta Graeve sind bestimmte Kräuter sowie pflanzliche Zusätze wie Yucca, Aloe Vera und Ginseng weniger als Nahrung, sondern vielmehr als Medizin anzusehen.

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